Team

Sebastian Döpp

Sebastian Döpp M.A.

Historiker


Raum: GAFO 02/379
Mail: sebastian.doepp@rub.de
Tel: +49 (0) 234 32 19861

Zur Person:
• 2013-2015: Studium der Rechtswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum
• 2015-2018: Bachelor-Studiengang Geschichte und Anglistik/Amerikanistik an der Ruhr-Universität
• 2018-2022: Master of Arts Doppelstudiengang Geschichtswissenschaft/Anglistik/Amerikanistik und Public History
• Juli 2022: Masterexamen Public History
• Seit Oktober 2022: Promovend am Institut für Diaspora- und Genozidforschung
• Seit Januar 2022: Mediendidaktiker im Projekt CoVio
• Seit WiSe 2022/23: Lehrauftrag des IDG am Historischen Institut/RUB


Forschungsinteressen:
• Gewaltgeschichte
• Nations- und Staatsbildungsprozesse
• Erinnerungskulturen und politische Instrumentalisierung
• Geschichte der Ukraine und Republik Moldau
• Faschismus und Rechsextremismus
• Deutsch-Osmanische Verflechtungsgeschichte

Dissertationsprojekt:
»Türken-Jäckh« – Ein Player zwischen den Welten. Eine biografische Analyse eines politischen Akteurs

Im Dissertationsprojekt soll eine politische Biografie zu Ernst Jäckh (1875-1959) erarbeitet werden. Eine Biografie zu dem liberalen Publizisten, Friedrich Naumann-Anhänger und Theodor Heuss-Förderer ist bislang ein Desiderat in der Forschung. Dabei sollen allerdings Fragestellungen und Themenkomplexe bearbeitet werden, die über den „normalen“ Umfang einer Biografie hinausgehen.
Ernst Jäckh, der ein ereignis- und wirkungsreiches Leben führte, tritt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert an vielen interessanten Schnittstellen der deutschen, osmanischen und schließlich transnationalen europäischen Geschichte in Erscheinung. Als „Player“ oder Akteur zwischen diesen verschiedenen Welten, versuchte er – fast ausschließlich als Privatperson und losgelöst von staatlichen Strukturen – Politik nach seinen Vorstellungen zu machen. Dies führte ihn aus dem schwäbischen Heilbronn, wo er als Chefredakteur die Neckar-Zeitung zu einem national bekannten Blatt ausgestaltete und entscheidend am Wahlerfolg Friedrich Naumanns in den Reichstag beteiligt war , über Berlin, wo er den Deutschen Werkbund leitete, mit seiner „Deutsch-Türkischen Vereinigung“ aktive Kulturpolitik für das deutsch-osmanische Bündnis propagierte und die Deutsche Hochschule für Politik mitgründete und leitete, schließlich ins selbstgewählte englische Exil in den 1930er Jahren, wo er als „liberaler Gegner“ des NS-Regimes vom Reichssicherheitshauptamt gesucht wurde. Hier arbeitete er u.a. für das Ministry of Information als „Orientexperte“ und arbeitete propagandistisch gegen das Deutsche Reich während des zweiten Weltkriegs, ehe er Anfang der 1940er Jahre einem Ruf der Columbia University nach New York folgte, um Professor für Internationale Beziehung zu werden.
Die Studie soll einen Beitrag zur Erforschung der politischen Landschaft der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts leisten und herausarbeiten, wie, am Beispiel von Ernst Jäckh, einzelne einflussreiche Personen ihre agency nutzten, um Politik und gesellschaftlichen Diskurs nach ihren Vorstellungen zu beeinflussen.

Publikationen:
• [mit Meret Strothmann:] Wie lehrende und lernende Historikerinnen und Historiker zusammenarbeiten. Die Tutorien im Rahmen des Integrierten Proseminars am Historischen Institut der Ruhr-Universität Bochum, in: Forum Exegese und Hochschuldidaktik: Verstehen von Anfang an (VvAa) (1/2020), S. 74-107. (German/English)
• Lenin- und Suvorovdenkmäler in Transnistrien. Politisch instrumentalisierte Erinnerungskultur, in: Deutsch-Rumänische Hefte / Caiete Germano-Române (Halbjahresschrift der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft), Jahrgang XXII, Heft 2 (Winter 2019), S. 22-25.

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