Forschung: Schwerpunktthemen
Genozid als staatliche Politik
Unter dem zentralen Schwerpunktthema des IDG werden Forschungen zu einzelnen Ereignissen staatlicher Gewalt und Völkermord verfolgt, darunter stets auch zu aktuellen politischen Geschehnissen. Die Forschungsaufgaben zielen auf eine Analyse der bestimmbaren Strukturen, Organisationen und Institutionen.
Wissen, Ideologie, Politik
Das Schwerpunktthema »Wissen, Ideologie, Politik« ergänzt den Ansatz des IDG in der Genozidforschung mit Fragen nach gesellschaftlichem Wissen. Wissensbezogene Forschungen stellen einen aktuellen, polykontexturalen Forschungsbereich dar, der im IDG zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, da er ermöglicht, die unterschiedlichen sozialen, politischen und kulturellen Anschlüsse politischer Ideologeme zu erkennen.
Minderheiten: Geschichte, Rechte, gesellschaftliche Orte
Der Ansatz der Genozidforschung des IDG beinhaltet seit Jahren Fragen nach Möglichkeiten der Früherkennung und Intervention bei drohenden beziehungsweise sich ereignenden Verfolgungen und systematischer Gewalt. Diese Aspekte sind ebenso wie Studien zum geschichtlichen Selbstverständnis und den internationalen Rechten von Minderheiten im Schnittfeld von Genozidforschung und Diasporaforschung zu verstehen. Insbesondere die intensive Arbeit am Konzept und Denken von Diaspora charakterisiert Forschungen, die historische Aufarbeitungen und aktuellste Herausforderungen verbinden und dadurch den Beitrag des IDG zu Modellen kollektiver und individueller Identifizierungen charaktersieren.
Erinnerung, Erzählung, Generationenfolgen
Genozide bedingen Folgen, die über Generationen hinweg spürbar sind. Das IDG fragt nach dem Vermächtnis von Verfolgungserfahrungen, nach der sozialen Verarbeitung von Verlusten oder den Figuren und Narrativen von Erinnerung.
Verlust, Trauma, Übertragung
Seit der Errichtung des IDG bestimmt die Beschäftigung mit autobiographischen Erinnerungserzählungen von Überlebenden des Genozids an den Armeniern und Überlebenden des Holocaust die Arbeit des IDG. Aus dieser Beschäftigung sind intensive Forschungen im Bereich der Traumatheorie entstanden, darunter u.a. Fragen traumatischer Nachfolgen im Alter oder zur Übertragung in der Generationenfolge.